Honigbiene – Wildbiene
Honigbienen sind Nutztiere, die ohne ihren Imker nicht überleben können. Die Zahl der Imkerinnen und Imker steigt, und mit ihnen auch die Zahl der Bienenvölker. Die Honigbiene ist deshalb nicht gefährdet.
Wildbienen müssen für sich selbst sorgen. Es gibt in Deutschland rund 560 Arten, europaweit mehr als 2.500 und weltweit 20.000 bis 30.000. Viele Wildbienen leben alleine, es gibt auch manche, die in kleinen Staaten leben. Über die Hälfte der Wildbienen-Arten ist vom Aussterben bedroht, einige gelten bereits als verschollen. Ursachen sind vorwiegend der massive Landverbrauch und eine intensive Landwirtschaft.
Wer Wildbienen helfen möchte, muss Nistmöglichkeiten und Nahrungsangebote schaffen. Sie leben nicht mit ihrem Volk in einem Bienenstock, sondern überall dort, wo sie einen Unterschlupf und Nahrung finden – auch mitten in der Stadt.
Honigbienen
Gemeinsam haben alle Bienen, dass sie Nektar und Pollen von Blüten sammeln. Honigbienen leben in einem wohlorganisierten Staat mit vielen Einzeltieren, in dem Arbeitsteilung herrscht. Jede einzelne Biene hat eine ihrem Alter entsprechende Aufgabe.
Für den Fortbestand des Volkes sorgt die Königin, in dem sie im Sommer bis zu 2.000 Eier täglich legt und so den Erhalt des Volkes sichert.
Wildbienen
Die Wildbienen dagegen leben meist alleine und bauen ihre Nester unter der Erde, in morschem Holz oder in Pflanzenstängeln. Dabei werden oft bereits vorhandene Gänge anderer Tiere genutzt. Sogar Schneckenhäuser dienen als Kinderstube.
Während Honigbienen einen Arbeitsradius von mehreren Kilometern haben, müssen die wilden Verwandten im Umkreis von 200 bis 300 Metern Nahrungsquellen und Nistplätze finden. Das ist nicht einfach, denn ein großer Teil der Wildbienen sind Nahrungsspezialisten. Sie sammeln nur
den Pollen von ganz bestimmten Pflanzen. Stirbt die Wildbienenart aus, stirbt auch die Pflanze und umgekehrt.
Unterschiedliche Wohnungen
Honigbienen legen einen Vorrat an, um den Winter zu überstehen oder bei einer Schlechtwetterperiode ihre Brut versorgen können.
Wildbienen betreiben keine Vorratshaltung. Sie verbrauchen den Nektar und den Pollen direkt und als „Proviant“ für ihre Larven. Diese überwintern in einem Puppenstadium und schlüpfen erst im nächsten Frühjahr.
Spezielle Nahrungsquellen
Mehr als die Hälfte der in Deutschland lebenden Wildbienen sind in ihrem Bestand besonders gefährdet, weil spezielle Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten fehlen.
Die Honigbiene dagegen wird von den Imkern vermehrt und gepflegt. Die Zahl der Honigbienenvölker ist in den letzten Jahren wieder gestiegen. Aber, ihre wilden Verwandten brauchen Schutz, denn der Artenrückgang ist dramatisch!
Schon kleine Maßnahmen können den nützlichen Blütenbesuchern helfen: Insektenfreundliche Blumenkästen, Blühwiesen oder Nektarpflanzen im Garten sind beispielsweise wichtige Beiträge, um „Biene Maja“ und ihren Freunden das Überleben leichter zu machen. Eine Brennnesselecke im Garten bietet vielen Insekten ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
Weiterführende Informationen
Die nachfolgenden Links verweisen auf weitere Informationsquellen.