Sechs Jobs für Biene Maja

Sommerbienen sind im Dauerstress. Sie haben nicht – wie viele andere Tierkinder – Zeit, spielerisch die Welt zu erkunden. Schon kurz nach dem Schlupf übernehmen sie erste Aufgaben und integrieren sich in den Arbeitsablauf des Bienenstockes. Bis heute ist nicht ganz erforscht, wie die Tätigkeiten im Bienenstock gesteuert werden.

Fakt ist aber, dass, wenn eine bestimmte Aufgabe gelöst werden muss – beispielsweise die Abnahme des Nektars von den Sammelbienen – innerhalb kürzester Zeit hierfür auch genügend Personal bereit steht, weil Bienen, die eigentlich mit Anderem beschäftigt sind, einspringen und aushelfen. Ob in der Brutpflege, Honigproduktion, Wabenbau oder Temperatursteuerung – das geheime Management des Bienenstockes hat alles im Griff…

Das Honigbienenleben

Das Leben einer Honigbiene ist kurz. Im Sommer lebt sie nur 40 bis 60 Tage, dann stirbt sie in der Regel bei einem Sammelflug. 21 Tage dauert es, bis sich eine  Arbeiterin aus dem winzig kleinen Ei, das die Königin in eine Zelle gelegt hat, entwickelt.

Dabei macht sie eine erstaunliche Entwicklung durch: Nach drei Tagen bildet sich eine kleine Made, die ständig von den Ammenbienen gefüttert wird. Innerhalb von nur wenigen Tagen nimmt sie um das 400-fache an Gewicht zu.  Nach acht Tagen füllt sie fast die ganze Zelle, und das Kinderzimmer wird mit einem Wachsdeckel verschlossen. Jetzt findet die Umwandlung von der Made zur Biene (Metamorphose) statt. Nach rund zwei weiteren Wochen schlüpft dann das voll entwickelte Insekt.

In einem Bienenvolk werden ohne eine zentrale Steuerung alle Aufgaben erfüllt, die zum Überleben des Volkes notwendig sind. Jede Biene übernimmt  entsprechend ihrem Alter eine oder mehrere Tätigkeiten. Die unterschiedlichen Tätigkeiten werden dynamisch dem Bedarf des Volkes angepasst, so dass die einzelnen Aufgaben sich auch zeitlich verschieben.

Lebenslauf der Biene

1. – 3. Tag

Schon direkt nach der „Geburt“ übernimmt die Biene einen ersten Job: Sie wird „Putzfrau“ und reinigt die Zellen, damit die Königin wieder Eier platzieren kann.

4. – 12. Tag

In der jungen Biene entwickeln sich die Futtersaftdrüsen, und sie beginnt als „Ammenbiene“ die Larven zu füttern.

12. – 18. Tag

Je nach Arbeitsanfall übernimmt ein Teil der Bienen die Zubereitung des Vorrats als „Honigmacherin“. Sie nehmen am Stockeingang den Nektar und Pollen der
Sammelbienen ab und füllen damit die Zellen. Bei der mehrmaligen Weitergabe gelangen wertvolle Inhaltsstoffe in den Honig, der durch Wärme und   Flügelschlagen getrocknet wird. Die „Baubienen“ schwitzen am Hinterleib kleine Wachsblättchen aus, die sie zum Bau der sechseckigen Zellen verarbeiten.

18. – 21. Tag

Die Biene bereitet sich auf ihre Zeit als Sammlerin vor und macht vom Stockeingang kleine Orientierungsflüge. Dabei wird sie auch als „Wächterin“ aktiv, in dem sie den Stockeingang bewacht und diesen verteidigt. Die Stockgenossinnen erkennt die Biene am Geruch.

ab 21. Tag

Im Alter von etwa drei Wochen wird aus einer „Stockbiene“, die bislang nur Innendienste übernommen hat, eine „Sammelbiene“. Sie hat die Aufgabe, Nektar und Pollen in den Bienenstock zu transportieren. Wo etwas zu holen ist, erfahren die Sammlerinnen von den „Spurbienen“, die neue Trachtquellen suchen und mit dem Rund- oder Schwänzeltanz über die Lage, die Ergiebigkeit und die Art der Nahrungsquelle informieren. Nach etwa 40 bis 60 Tagen stirbt die Biene bei einem Sammelflug.

Weiterführende Informationen

Die nachfolgenden Links verweisen auf weitere Informationen zum Lebenslauf einer Biene.